Tag Archives: Menschlichkeit

Loveparade-Katastrophe: DRK bittet um Spenden zur Unterstützung betroffener Menschen

Loveparade-Katastrophe: DRK bittet um Spenden zur Unterstützung betroffener Menschen

Von Andreas Klamm-Sabaot

Duisburg. 29. Juli 2010. Bei der schlimmsten Katastrophe in der Nachkriegs-Geschichte der Stadt Duisburg in der Folge einer Massenpanik bei der Loveparade in Duisburg wurden in der Folge des schweren Unglücks 21 Menschen getötet und mehr als 500 Menschen verletzt. Unter den Opfern sind auch eine 25jährige Mutter aus Heiligenhaus bei Essen, die einen 4jährigen Sohn hat, ein Rechtsanwalt mit eigener Kanzlei und zwei Studentinnen aus Spanien, sowie Menschen aus Deutschland, Niederlande, Bosnien und China. Die Katastrophe bei der Loveparade in Duisburg ist die zweit-schlimmste Katastrophe in der Nachkriegs-Geschichte des Landes Nordrhein-Westfalen.

Die Rettungsdienste von Malteser, Johanniter, ASB und DRK waren mit mehreren Hundert ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen an der Versorgung der zum Teil schwer verletzten Besucher und Besucherinnen des größten Techno-Musik-Festivals in Europa beteiligt.

Mit knapp 500 ehrenamtlich tätigen Einsatz-Kräften und 25 Notärzte war auch das Deutsche Rote Kreuz, Kreisverband Duisburg e. V., an der Versorgung der verletzten und schwerst verletzten Menschen sowie an der Durchführung des Sanitäts- und Rettungsdienstes der Loveparade 2010 in Duisburg beteiligt.

Teilnehmer, Zuschauer und alle anderen Besucher wurden von den Einsatzkräften fachlich qualifiziert behandelt und betreut, teilt das DRK Duisburg auf seiner Web-Seite im Internet mit. Aufgrund der Schwere und des Ausmaßes der Katastrophe wurde das DRK Duisburg unterstützt von Einsatz-Kräften aus der gesamten Bundesrepublik. Im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft der Duisburger Hilfs-Organisationen war das DRK mit den meisten Einsatz-Kräften vor Ort in Duisburg beteiligt.

Spenden-Sammelaktion zur Unterstützung von Opfern, Verletzten und Betroffenen

Nach den schrecklichen Ereignissen will das DRK mit einer Spenden-Sammel-Aktion zur Unterstützung von Opfern, Verletzten und betroffenen Menschen jetzt weiter helfen. Die Eindrücke der Katastrophe, die die DRK-Einsatzkräfte am vergangenen Samstag vor Ort erlebten, haben das DRK veranlasst eine Spenden-Aktion ins Leben zu rufen. Ziel dieser Aktion ist es, so teilt das DRK mit, Gelder zu sammeln, um betroffenen Menschen, verletzten Menschen und den Angehörigen der 21 getöteten Menschen dieser Katastrophe zu helfen.

„ …Bedauerlicherweise ist an den Ereignissen nichts zu ändern. Wir sprechen den Verletzten und den Angehörigen der Opfer unser tiefstes Mitgefühl aus. Unsere Einsatzkräfte haben am Veranstaltungstag nach bestem Können mit Fachlichkeit geholfen. Als DRK möchten wir darüber hinausgehend Hilfe anbieten. Dafür sammeln wir diese Spenden, um weitergehend helfen zu können. …“, teilte ein Sprecher des DRK mit.

Menschen, Bürger und Bürgerinnen, die den betroffenen und geschädigten Familien und Menschen der Love-Parade Katastrophe in Duisburg helfen möchten, können eine Spende auf das DRK-Konto 200 – 204204 bei der Sparkasse Duisburg (BLZ: 350 500 00) mit dem Kennwort „Loveparade“ überweisen.

Die Spenden sollen ohne Abzug von Verwaltungskosten für die Unterstützung der geschädigten und betroffenen Menschen für den vorgesehenen Spendenzweck verwendet werden, verspricht das Deutsche Rote Kreuz (DRK).

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Vierfachem Familien-Vater droht Abschiebung

Vierfachem Familien-Vater droht Abschiebung

von Hans-Jürgen Graf

Nürnberg, 22.Mai 2008.Namen sind der Redaktion bekannt und werden hier nicht veröffentlicht. Von seinen Geschwistern wird er liebevoll „Timi“ genannt. Alle, Mutter, Geschwister und deren Familien leben hier in Deutschland. Selbst hat er eine sechsköpfige Familie, die beiden Eltern und vier hübsche Töchter im Alter von 2 – 12 Jahren, davon zwei mit deutscher Staatsbürgerschaft. Bei seinem letzten Besuch in der Ausländerbehörde hier in Nürnberg eröffnete ihm die sonst immer zuständige Sachbearbeitung bei der er seine Aufenthaltsgenehmigung sonst immer verlängern ließ, dass sie nicht mehr für ihn zuständig sei.

Er solle sich in den 1. Stock begeben und dort zu einem bestimmten Zimmer. An der Türe war zu lesen – Abschiebungen – . Im besagten Büroraum wurde ihm mitgeteilt, dass man plane ihn abzuschieben und er somit keine Aufenthaltsgenehmigung mehr bekommt sondern lediglich nur noch eine Fiktionsbescheinigung. Ihm war so, als zöge man ihm den Boden unter den Füßen weg. Für ihn heißt nun jeder Tag, ein Tag der Angst. Er weiß nicht, wie er ohne seine Kinder existieren soll. Seine Familie liebt er aus ganzem Herzen und jetzt soll er von ihnen weggerissen werden?

Geboren und aufgewachsen im heutigen Kosovo, lebt er schon seit fast 10 Jahren hier in Deutschland. In der Anfangszeit ernährte er seine Familie und sich durch alle möglichen Hilfsarbeitertätigkeiten, die er finden konnte. Doch seit gut 4 Jahren findet auch er keine Arbeit mehr. Die letzte Tätigkeit die er hatte lief bereits unter dem Motto, das auch vor kurzem Bundeswirtschaftsminister Glos wieder ausgab: „sozial ist, was Arbeit schafft“. Auch wenn dann „Arbeit“ heißt, dass die Grenzen zur Ausbeutung nur noch kaum sichtbare Linien sind.

Die Familie lebt von Arbeitslosengeld II und der Versuch des Aufbaus einer kleinen selbstständigen Tätigkeit wurde mit der Eröffnung der geplanten Abschiebung zunichte gemacht. Seine Kinder ahnen noch nichts von der ganzen Sache. Und wenn man die zweitjüngste Tochter sieht, die besonders an ihrem Papa hängt und ihn am liebsten keinen einzigen Schritt alleine machen lassen würde, mit ihrer kindlichen Lebensfreude, ihrem hübschen Lächeln und ihren Löckchen in den Haaren, dann tut es einem im Herzen weh an die Zeit zu denken, wenn es tatsächlich zur Abschiebung kommt.

Es ist erschreckend, wenn man weiß welche seelischen Schäden solche Zwangstrennungen bei Kindern hervorrufen können. Sie werden nicht verstehen, warum der Vater nicht mehr da ist. Eine lange Zeit des Fragens, Nicht-Verstehens und der Trauer wird an deren Seelen Schaden verursachen, der vielleicht nie mehr wirklich geheilt werden kann. So produziert eine Abschiebungsmaschinerie, traumatisierte kleine Menschen.

Wir werden weiter darüber berichten.

AUSZUG aus Zeitung “Horch amol”, Franken / Nürnberg, Mai 2008
“Horch amol” – Die Zeitung aus Franken
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